„Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.“
Was sagen diese Worte unserem Leben?
Diese Worte beschreiben eine Lage, in der sich jeder von uns oft befindet. Oft fühlen wir uns tatsächlich sehr „klein“, wobei „sich klein fühlen“ bedeutet, sich falsch zu fühlen, sich nicht angemessen zu fühlen, sich nicht so gut, klug, begabt oder glücklich, etc. zu fühlen.
Wir lassen uns von solchen Gedanken und Gefühlen erdrücken. Wir bleiben wie gelähmt in diesem Sumpf, ohne den Mut zu haben, eine Entscheidung für unser Leben zu treffen. Wir fühlen uns so unangebracht, dass es uns lieber ist, einen Schritt zurück zu gehen als nach vorne. Wir treffen Aussagen wie zum Beispiel “Ich traue es mich nicht, die anderen sind viel besser als ich“ oder „Wozu dient das? Es gibt sicherlich irgendjemanden, der begabter ist.“ Und indem wir alle Möglichkeiten, unser Leben zu bereichern, verstreichen lassen, verlieren wir nicht nur Stück für Stück die Chance, zu wachsen, sondern gehen auch zunehmend in dieser Traurigkeit ein.
Aber es ist viel besser etwas zu machen, wenn auch vielleicht nicht so perfekt oder so schön, wie wir uns das vorstellen, als nichts zu machen, aus Angst, dass es nicht perfekt ist. Manchmal ist dieser Wunsch der Perfektion einfach nur eine Ausrede, um etwas nicht zu tun. Wir sind innerlich davon überzeugt, dass alles von uns abhängt. Wir müssen einfach alles unter Kontrolle behalten. Aber die einzige Anstrengung, die wir unternehmen sollten, ist es, „einfach“ aus diesem Sumpf herauszukommen. Sich etwas trauen, gegen die falschen Gedanken ankämpfen, die uns ständig sagen, dass wir unfähig sind.
Wir müssen den Mut haben, Fehler machen zu können. Vielleicht ist ein Fehler weniger schlimm als eine verlorene Chance. Wenn wir unsere Sichtweise verlagern, werden sich so viele Möglichkeiten öffnen, die aus der anderen Perspektive uneinsehbar waren. Wenn wir Mut haben, belohnt uns das Leben immer. Warum? Weil wir uns entschlossen haben, ein Samenkorn zu pflanzen. Ein einziger Same reicht für das Leben aus, um ihn in einen fruchtbaren Baum zu verwandeln.
Maila